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Beginn in der Runde | © Katharina Breitfeld

Blocktage Sterben, Tod und Trauer

Fachschule für Heilerziehungspflege - Altenhohenau, Griesstätt/Inn, 23.11.2023

Dieses Jahr konnten wir als Referenten an unserer Fachschule für Heilerziehungspflege Christiane Jahna, Bestattungsdienst Herzog, Haag i.OB und Andreas Schmitz und Johannes Pfeiffer mit einem Bilderbuchkino begrüßen.

Die Fachlehrer für PHP und PML bereiteten behutsam und zielführend den theoretischen Input in das herausfordernde Themengebiet.

In den kreativen Workshop Angeboten der Lehrerinnen und Lehrer aus LLG und Praxis- und Methodenlehre war die „Kunst des Begleitens“ von Menschen mit Beeinträchtigung spürbar.

„Wenn nichts mehr geht, dann geh!“ Carl Gustav Jung

In der akuten Trauer ist der Mensch aufgrund der Ohnmacht oft nicht in der Lage gezielte Bewegungen auszuführen. Wir können mit dem trauernden Menschen auf die Suche nach seinen eigenen „Hilfsmitteln“ (Ressourcen) gehen, ihn ein Stück gemeinsamen Wegs durch die Trauer begleiten. Die rein äußerliche Bewegung eines Spaziergangs kann im Innern etwas in Bewegung setzen und dort Veränderung bewirken. Dies erlebten die Schüler:innen mit allen Sinnen im Workshop "In Bewegung trauern".

Manuela Fürst, Lehrkraft an der Fachschule für Heilerziehungspflege/-hilfe in Altenhohenau

Unter anderem wurde ein Workshop angeboten, welcher sich mit der Gestaltung einer Trauer- oder Trösterbox beschäftigte. Diese Trauerbox kann mit verschiedensten Materialien bestückt werden, welche im Trauerfall hilfreich sein können. Diese Boxen und Utensilien sollen den jeweiligen Arbeitsbereichen und entsprechend dem Zweck angepasst werden. Eine Auswahl der Gestaltungsmöglichkeiten zeigen nachfolgende Bilder.

Rosi Aglassinger, Lehrkraft an der Fachschule für Heilerziehungspflege/-hilfe in Altenhohenau

In jedem von uns stecken kreative Kräfte, die dabei helfen können, den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Dabei geht es nicht darum, Werke von künstlerischer Bedeutung zu schaffen, sondern den eigenen Gefühlen und Erinnerungen Ausdruck zu geben.

In der Trauer geht jeder Mensch – ob behindert oder nicht – seinen eigenen Weg, in seinem eigenen Tempo, je nachdem welche Ressourcen er hat. Wichtig ist, dass die Trauer und die damit zusammenhängenden unterschiedlichen Gefühle Raum bekommen, sich zeigen dürfen. Das kreative Tun bietet die Möglichkeit, mit sich selber in Kontakt zu kommen, Unaussprechliches auszudrücken.

Im Workshop „Künstlerisches Arbeiten als Weg im Trauerprozess“ gestalteten die Fachschüler:innen sehr individuelle Kerzen. Es wurden sowohl Bienenwachs als auch Edelsteine mit eingearbeitet. Die SchülerInnen lernten dabei Möglichkeiten kennen, selber künstlerisch tätig zu werden, sowie Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg durch die Trauer mit kreativer Tätigkeit zu begleiten.

Andreas Schmitz und Johannes Pfeiffer zeigten zum Abschluss ihr Bilderbuchkino "Poff und Elmar", sowie "Wilbert, wo bist du?"

Andreas Schmitz konnte sich als ehemaliger Absolvent der Fachschule für Heilerziehungspflege wunderbar in die Oberkursschüler:innen einfühlen. Die beiden Brüder schafften es, die Schüler:innen da abzuholen, wo sie standen: Zwei intensive Tage lagen hinter ihnen. Die Schüler:innen hatten sich mit den Themenbereichen Trauer, Tod, und Sterben auf unterschiedlichen Ebenen auseinandergesetzt. Um Menschen mit und ohne Behinderung gut in diesen herausfordernden Phasen begleiten zu können, muss man sich natürlich auch den eigenen Erfahrungen in diesem Bereich stellen.

Andreas Schmitz und Johannes Pfeiffer gaben natürlich ihrem Programm bewusst das Thema Tod und Trauer ins Zentrum, „weil beides nun mal zum Leben dazu gehört und für jeden Menschen Relevanz besitzt. Das wird gerne verdrängt.“ (A. Schmitz) Damit das Thema aber nicht übermächtig für die Schüler und Schülerinnen wird, entschied das Kollegium der Fachschule, den Ausklang der Blocktage künstlerisch zu halten. Mit Bildern, Sprache, Musik in einer gemütlichen Atmosphäre gelang es den Brüdern Schmitz und Pfeiffer hervorragend, das Thema aufzugreifen und dennoch so aufzubereiten, dass die Fachschüler:innen bewegt und doch leicht ins Wochenende gehen konnten.

Katharina Breitfeld, Lehrkraft an der Fachschule für Heilerziehungspflege/-hilfe in Altenhohenau


von Fachschule für Heilerziehungspflege - Altenhohenau

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