Klettern – ein anspruchsvolles Ganzkörpertraining

Die Fein- und Grobmotorik wird gefördert, das Selbstbewusstsein gestärkt und die Körperkoordination sowie die Konzentrationsfähigkeit geschult. Es kommt zu regelmäßigen Konfrontationen mit Ängsten, Mut, Freude, (Miss-)Erfolge. Klettern bietet zudem noch viele weitere positive Effekte. Wieso sollten also nicht auch Menschen aus demIntensivwohnbereich davon profitieren?

Diese Frage stellte sich auch Frau Kerkel, Auszubildende der Samuelgruppe der Stiftung Attl. Denn Menschen mit Beeinträchtigung begegnen immer wieder dem Vorurteil, dass der Klettersport zu anspruchsvoll für sie sei. Vor allem Menschen aus dem Intensivwohnbereich wird solch ein Sport nicht zugetraut, oder sie werden bewusst nicht zu solch einer Aktivität eingeladen, da ihr Verhalten als zu herausfordernd bzw. störend empfunden wird. 

Im Rahmen der Projektarbeit des Mittelkurses der Fachschule für Heilerziehungspflege in Altenhohenau wurde so das Projekt „monatlicher Klettertreff für Menschen aus Intensivwohngruppen“ ins Leben gerufen. Vier Bewohner aus jeweils vier unterschiedlichen Intensivwohngruppen der Stiftung Attl treffen sich 1 x im Monat zum gemeinsamen Klettern. In Zusammenarbeit mit derInklusionskletterhalle „Basislager“ in Bad Aibling konnte das Projekt bis zum heutigen Zeitpunkt drei Mal erfolgreich durchgeführt werden. Da das „Basislager“ von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen genutzt wird, erleben die Betreuten zudem Inklusion und Integration. Neben all den positiven Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit, stand der Spaßselbstverständlich im Vordergrund. Die Teilnehmer waren motiviert und freuen sich bereits auf den nächsten Termin.

Jennifer Kerkel, aus dem 2. Ausbildungsjahr der Fachschule für Heilerziehungspflege/-hilfe in Altenhohenau unter der Leitung von Katharina Breitfeld